Die Berechnung turbulenter Stroemungen, einschliesslich des
Waerme- und Stofftransports ist bei vielen Problemen der
Luft- und Raumfahrttechnik, des Maschinenbau-,
Chemieingenieur- sowie des Bauingenieurwesens eine
vordringliche Aufgabe. Beispiele sind die Stroemung um Flug-
oder Schiffskoerper, Autos und Gebaeude sowie durch
Leitungen, Kanaele, Kammern und Waermetauscher,
Vermischungsprozesse in Reaktoren aller Art, Kuehlung von
Turbinenschaufeln und Brennkammern; die Ausbreitung
eingeleiteter Waerme oder von Schadstoffen in der
Atmosphaere, in Fluessen, Seen; Zweiphasenstroemungen in
Rohren, Erosionserscheinungen, Kraftstoffzerstaeubung in
Verbrennungsmotoren, u.s.w. Computer und
Simulationsumgebungen sind in den letzten Jahren so
leistungsfaehig geworden, dass CFD (Computational Fluid
Dynamics) in allen genannten Bereichen und darueber hinaus
immer staerker eingesetzt wird. Die Beherrschung der
Simulationen wird damit zu einem wesentlichen Faktor in
Produktentwicklung und Qualitaetssicherung sowie in der
Grundlagenforschung, der anwendungsorientierten Forschung
und bei Gutachtertaetigkeiten. Verlaessliche Resultate
lassen sich jedoch nur mit dem entsprechenden Wissen ueber
die eingesetzten Methoden, ihre Handhabung, sowie ihre
jeweiligen Staerken und Schwaechen erzielen. Auf diesem
Gebiet finden gegenwaertig sowohl im Bereich der Numerik als
auch der Turbulenzmodellierung wichtige Entwicklungen statt.
Gleichzeitig bahnt sich in manchen Bereichen ein
Paradigmenwechsel von statistischen Simulationen zu
zeitaufgeloesten Techniken wie LES und DES an.
Der Kurs hat zum Ziel, Ingenieure der Industrie und
Forschung mit modernen Methoden der Simulation turbulenter
Stroemungen vertraut zu machen. Er besteht aus 15
sorgfaeltig aufeinander abgestimmten Vorlesungen namhafter
Experten, die den aktuellen Stand der Technik auf diesem
sich schnell entwickelnden Gebiet praesentieren. Zahlreiche
Anwendungsbeispiele direkt aus der Praxis veranschaulichen
die Theorie. Sie zeigen Moeglichkeiten und Grenzen auf und
vermitteln Grundlagen zur Qualitaetsbeurteilung numerischer
Rechenergebnisse. Darueber hinaus geben die Vortragenden auf
der Basis ihres engen Kontaktes zur Forschung einen Ausblick
auf zukuenftige Entwicklungen. Diskussionszeit im Plenum
sowie die gemeinsamen Mahlzeiten und Pausen bieten fuer alle
Teilnehmer die Gelegenheit, auch eigene Fragestellungen
intensiv mit den Referenten zu diskutieren.
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